Bozkov Dolomithöhlen - Natürliche Bedingungen
In den am tiefsten gelegenen Teilen stehen sie dauerhaft unter Wasser, wobei hier auch der größte unterirdische See in Böhmen zu finden ist; der Wasserspiegel aller unterirdischen Seen ist gleich hoch, und zwar in einer Seehöhe von 440 m. Die tiefste bisher entdeckte Stelle liegt 14,5 m unter dem Wasserspiegel.
Sie verfügen über einen wertvollen Tropfsteinschmuck in vielfältigen und einzigartigen Formen. Da der Dolomit von Bozkov weniger Kalzit enthält als reiner Kalkstein, wachsen die hiesigen Tropfsteine viel langsamer und in geringerem Umfang als in anderen Karsthöhlen. Bis zur Entdeckung von Bozkov waren keine Tropfsteine in Dolomithöhlen bekannt.

Einzigartig ist auch die außergewöhnliche Intensität der selektiven Korrosion von Wänden und Decken, die zahlreiche Leisten, Waben und Gitterstrukturen aus dem widerstandsfähigeren Quarz geschaffen hat.
Die Höhlen sind die Heimat zahlreicher Tierarten, die sich an das unterirdische Leben angepasst haben: neben den hier überwinternden Fledermäusen (Großes Mausohr, selten Braunes Langohr, Wasserfledermaus, Mopsfledermaus und Kleine Hufeisennase) sind vor allem Insekten zu finden (Springschwänze, Doppelschwänze und Käfer der Gattungen Catops, Oiceoptoma und Pterostichus), welche die Höhle im Winter nutzen. Im unterirdischen See lebt ein kleines, farbloses Krebstier der Gattung Niphargus.
Mit einer Gesamtlänge der bisher entdeckten Räumlichkeiten von 1075 m und einem Höhenunterschied (Denivellierung) von 43 m handelt es sich um das längste Dolomit-Höhlensystem in Tschechien.
Höhlenentwicklung
DOLOMITHÖHLEN BOZKOV entstanden durch die intensive Korrosionstätigkeit unterirdischer Gewässer in einem verhältnismäßig kleinen, linsenförmigen Lager aus Kalkdolomit, der schwach metamorph und stellenweise stark mit Quarz durchwachsen ist.
Die Höhlen bestehen aus zwei recht gut getrennten Systemen von Höhlengängen und Sälen, die im Rahmen der Zugänglichmachung mit Durchgrabungen und einem langen Stollen verbunden wurden.